Rohrnetz und Verteilungssystem

Unter der Erde — das Rohrnetz von Werneuchen In unserem Versorgungsgebiet gibt es insgesamt 5 Wasserwerke, welche die derzeit über 9.200 Einwohner versorgen. Um das Trinkwasser nach Ihnen nach Hause zu bringen, benötigen wir natürlich ein leistungsfähiges Leitungsnetz. Unser Leitungsnetz besteht aus über 100 km Trinkwasserleitungen und beinhaltet mehr als 2.800 Hausanschlüsse. Der Anschlussgrad in unserem Versorgungsgebiet beträgt 99,9 %. Um die Leistungsfähigkeit zu ermitteln, haben wir in den letzten zwei Jahren ein hydraulisches Rohrnetz erstellt. Das Rohrnetzmodell ist für uns ein wesentliches Instrument, um überhaupt nachhaltige Investitionsentscheidungen treffen zu können. Alle Ergebnisse sind in unserer Trinkwasserversorgungskonzeption 2020 bis 2025 eingearbeitet worden. Damit haben wir einen ganzheitlichen Ansatz geschaffen, um die Wasserversorgung zukunftssicher gestalten zu können. Das hydraulische Rohrnetzmodell hilft uns auch dabei, die verschiedenen Drucksituationen an den einzelnen Leitungsabschnitten berechnen zu können. Da es sich jedoch nur um berechnete Werte handelt, haben wir bereits damit begonnen, Druckmessungen an bestimmte Leitungsabschnitte zu installieren. Je mehr Ist-Daten wir über die Leistungsfähigkeit unseres Netzes haben, desto besser können wir die Trinkwasserversorgung gestalten. Um unser Leitungsnetz zukunftssicher erhalten zu können, wollen wir das Netz in den nächsten Jahren systematisch nach den „Allgemein anerkannten Regeln der Technik“ erneuern. Hierfür ist es geplant stufenweise bis zu 10 % (10 km) der gesamten Leitungslänge pro Jahr auszutauschen. Hierfür müssen pro Jahr zwischen 500.000,00 EUR und 1.000.000,00 EUR pro Jahr kalkuliert werden. Wie in unserem gestrigen Beitrag bereits beschrieben, erfolgt die Trinkwasserversorgung derzeit dezentral. Mit unserer Entscheidung die Trinkwasserversorgung zentral gestalten zu können, müssen natürlich die einzelnen Ortsteile verbunden werden. Dies soll kontinuierlich in den nächsten Jahren erfolgen. Unser Ziel ist dabei ein Ringschluss zu schaffen, um eine besonders hohe Versorgungssicherheit zu erreichen. Der Anfang bildet der Anschluss des Ortsteils Willmersdorf an das Wasserwerk Werneuchen. Hierfür wird eine Versorgungsleitung vom Ortsteil Weesow zum Ortsteil Willmersdorf verlegt. Derzeit befinden sich diese Arbeiten in der Planungsphase.

Zusammensetzung unseres Leitungsnetzes Unser Rohrnetz setzt sich aus mehreren Materialien zusammen. Aus der Verteilung der verwendeten Materialien lassen sich für uns die möglichen Handlungsschwerpunkte ableiten. Potenzielle Schäden sind vor allem auf Leitungsabschnitte zu erwarten, bei denen die Leitungen aus Asbestzement, Stahl, duktilen Grauguss und Grauguss bestehen. Diese Leitungsabschnitte sind die ältesten und wurden weit vor 1990 in Betrieb genommen worden. Der Schwerpunkt noch vorhandener Leitungen aus Asbestzement betreffen die Versorgungsteilgebiete Seefeld, Löhme, Krummensee und Schönfeld. Weiterhin sind einzelne Leitungsabschnitte in Werneuchen (Stienitzaue und Amselhain), Werneuchen - Ost und Tiefensee aus Asbestzement zu finden. Leitungen aus Grauguss sind im kompletten Ortsteil Weesow zu finden. Weitere Schwerpunkte sind das Gewerbegebiet in Seefeld südlich der Druckerhöhungsstation Seefeld (Gewerbepark, Eichenstraße und Krummenseer Chaussee) und die Hauptleitung, welche vom Wasserwerk Werneuchen in nordöstlicher Richtung verläuft und für die Versorgung der Ortsteile Hirschfelde, Werneuchen Stienitzaue und Weesow von äußerster Wichtigkeit ist (Hauptversorgungsleitung). Stahlleitungen sind noch hauptsächlich in Werneuchen (Stadtzentrum und Rudolfshöhe) vorzufinden. Besondere Schwerpunkte bilden hierbei die Leitungen Wesendahler Straße, Wegendorfer Straße sowie weitreichende Leitungsabschnitte entlang der B 158. Insbesondere die Leitungsabschnitte entlang der B158 (Berliner Allee und Freienwalder Straße) sind von primärer Wichtigkeit, um die Trinkwasserversorgung im gesamten Versorgungsgebiet Werneuchen aufrecht zu erhalten. Weitere Stahlleitungen sind vereinzelt in den Ortsteilen Seefeld, Hirschfelde, Werneuchen Ost und Tiefensee vorzufinden. Die im Netz installierten PE- und PVC-Leitungen sind nach dem allgemeinen Stand der Technik die jüngsten Rohrmaterialien. Druckerhöhungsstationen und Reinwasserbehälter Neben dem Leitungsnetz gehören auch Reinwasserbehälter und Druckerhöhungsstationen zu unserem Verteilungsnetz. Derzeit haben wir am Wasserwerkstandort Werneuchen drei Reinwasserbehälter mit einer Füllmenge von jeweils 100 m³. Die Anlagen stammen aus den 30er Jahren und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Deshalb wird im Sommer dieses Jahres mit dem Neubau eines Reinwasserbehälters mit zwei Reinwasserkammern mit jeweils 1.250 m³ am Wasserwerkstandort Werneuchen begonnen. Mit den notwendigen Planungsarbeiten haben wir Ende 2018 begonnen. Damit erhöhen wir nicht nur unsere Speicherkapazitäten deutlich, sondern haben auch erstmals die Möglichkeit Trinkwasser zu verschneiden und somit einen kleinen Beitrag für eine verbesserte Trinkwasserqualität zu erreichen. Daneben haben wir eine Druckerhöhungsstation im Ortsteil Seefeld mit einem Fassungsvolumen von 400 m³. Diese Druckerhöhungsstation ist ein Bestandteil für die Versorgung des Gewerbegebietes Seefeld und den Ortsteil Krummensee. Für eine zentrale Wasserversorgung sieht unsere Trinkwasserversorgungskonzeption weitere Druckerhöhungsstationen an verschiedenen Ortsteilen vor. Wasserverluste in unserem Verteilungsnetz Als Wasserverluste wird der Anteil des in die Verteilungsanlage eingespeisten Wasservolumens bezeichnet, dessen Verbleib nicht erfasst wird und verloren geht. Dabei wird in zwei Arten des Verlusts unterschieden, den scheinbaren und den realen Wasserverlust. Interessant für unser Leitungsnetz sind die realen Verluste. Hierbei handelt es sich um Verluste, die durch Schäden und Lecks an den Anlagen auftreten. Mögliche Ursachen sind z. B. Schäden an Zubringerleitungen, Behältern und an Haupt-, Versorgungs- sowie Hausanschlussleitungen auftreten. Die Wasserverluste in unserem Versorgungsgebiet sind in den letzten Jahren als gering einzustufen. Das gilt für städtische als auch ländliche Siedlungsstrukturen. Die Grafik zeigt die Verteilung der verwendeten Materialen in unserem gesamten Leitungsnetz.